„RLF“ (Russischer Langzeit-Flug) war ein gemeinsames Österreichisch-Russisches Forschungsprojekt im Bereich Raumfahrtphysiologie und -medizin. Ausgehend von den Erfahrungen und Entwicklungen durch das Projekt AUSTROMIR-91, hat es in den Jahren 1993 bis 1997 zum Teil unerwartete, neue biomedizinische Resultate erbracht.
Für die Durchführung dieses Langzeit-Flugs wurde der Kosmonaut Dr. Valeri Vladimirovich Poljakov, ein Arzt, ausgewählt. Die Zeit seines Aufenthalt an Bord der Raumstation MIR und somit auch das Projekt RLF wurde in insgesamt drei Phasen aufgeteilt:
erste Phase (RLF-1): | 8. Jänner 1994 bis 9. Juli 1994 |
zweite Phase (RLF-2): | 1. Juli 1994 bis 4. November 1994 |
dritte Phase (RLF-3): | 4. Oktober 1994 bis 22. März 1995 |
Nach jeder dieser Phasen wurde die Kernmannschaft, d.h. der Bordkommandant und Bordingenieur, ausgetauscht. Weiters war in der 4-wöchigen Überlappung der zweiten und dritten Phase der Aufenthalt eines Gastkosmonauten der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) und in der dritten Phase einer Kosmonautin angesetzt.
Um die Ergebnisse weltweit präsentieren zu können und so die Kontakte der Experimentatoren mit der internationalen Wissenschaftlergemeinde zu vertiefen, hat die Österreichische Gesellschaft für Weltraummedizin (Austrian Society for Aerospace Medicine – ASM) 1996 eine Sondersitzung anläßlich der Jahrestagung der Aerospace Medical Association in Atlanta, Georgia, USA, organisiert – auf Einladung des amerikanischen Veranstalters und mit breitem internationalem Interesse.
RLF war ein historisches Projekt, weil es echte Langzeitmissionen untersucht hat, deren Sinn die Vorbereitung auf die Erforschung und Besiedelung von Mond und Mars ist; und weil es den längsten je bis dahin stattgefundenen Raumflug eines Menschen umfaßte.